Das Ich, das wir für so real halten, ist eine flüchtige Erscheinung – ein Schatten aus Gedanken, Erinnerungen und Vorstellungen. Es fühlt sich solide an, greifbar, fest umrissen, doch wenn wir es erforschen, löst es sich auf wie Nebel in der Morgensonne. Wer bin ich? Bin ich mein Name, mein Körper, meine Geschichte? Oder ist das Ich nur ein Gedanke, ein Konstrukt, das sich selbst ständig neu erschafft?
In der Erkenntnis dieser Illusion liegt eine tiefe Freiheit – und eine Freude, die leicht und unerschütterlich ist. Denn wenn das Ich nicht fest ist, gibt es nichts zu verteidigen, nichts zu verlieren. Plötzlich öffnen sich die Sinne für das, was wirklich da ist: das Summen des Lebens, die Schönheit des Augenblicks, die Verbundenheit mit allem. Freude erwächst nicht aus Besitz oder Erfolg, sondern aus der Leichtigkeit des Seins, aus dem Spiel der Erscheinungen, das niemanden braucht, der es kontrolliert.
Wenn das Ich schwindet, bleibt nur das unermessliche Feld der Gegenwart, in dem sich alles entfaltet. Und in diesem Raum jenseits des Greifens und Wünschens, jenseits des „Ichs“, liegt eine Freude, die nicht vergeht – weil sie niemandem gehört.